sonnef_buecher

Vorwort

Mittwoch, den 26. März 2014 um 00:00 Uhr

Fast all unser Wissen verdanken wir denen, die anderer Meinung waren und nicht denen, die zugestimmt haben. Doch für jene war es, trotz ihrer besseren Argumente, oft mühselig und gefährlich. Manch fortschrittlicher Geist musste dafür sogar mit seinem Leben zahlen. Auch heute, in unserer, wie wir glauben, offenen, toleranten und demokratischen Gesellschaft, hat sich daran nicht viel geändert. Wer gegen den Strom schwimmt, wer den gesellschaftlichen Konsens verlässt, bekommt die geballte Kraft der so genannten öffentlichen Meinung zu spüren. Sie ist das Produkt einer Weltsicht der Mächtigen. Diese Macht haben heute das Gros der Akademiker, Konzernchefs, Medienmogule, feministische Organisationen, Verlage und Chefredakteure. Sie sind die eigentliche Institution im Staate und allgegenwärtig. Ihr Gesicht zeigen sie in den Medien, denn diese spiegeln den Zeitgeist, welcher das Produkt ihrer Weltanschauung ist. Wir müssen nicht im Urland der Doppelmoral, den USA leben, um das zu erkennen. Dementsprechend ist auch unsere intellektuelle Tradition, eine Tradition der Dienstbarkeit gegenüber diesen Mächtigen. Wie eine „weltliche Priesterkaste“ haben sie den Zeitgeist als etwas Gottgegebenes deklariert. Und so befinden sie über das Ziel der Forschung in Wissenschaft und Wirtschaft.

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